So findest du die richtigen Mountainbike Reifen
Eure Reifen sind eure einzige Verbindung zum Untergrund. Gleichzeitig sind sie auch euer erster Stoßdämpfer.
Die Reifen sind ein enorm wichtiger Bestandteil deines Rads. Dennoch nehmen sich Anfänger oft nicht die Zeit, die richtigen Reifen zu wählen. Dabei hängen von den Reifen Komfort, Handhabung, Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt deine Sicherheit ab. Je besser man sich mit Reifen auskennt, desto besser kann man ihre Möglichkeiten ausschöpfen.
DIE GRÖßE EINES MOUNTAINBIKE-REIFENS
In der Regel ist die Größe wie folgt angegeben: 26 x 1.95"
26“ ist der Durchmesser eures Laufrads in Zoll und 1.95" entspricht der Breite eures Reifens.
Der Durchmesser des Rades ist standardisiert (26“, 27,5“ oder 29“ Zoll Durchmesser), jedoch gilt das nicht zwingend für den Querschnitt des Reifens.
Man findet zum Beispiel Reifen in 1,75, die genau so breit sind wie Reifen in 1,95, die wiederum oft breiter sind als Reifen in 2,10.
Die Breite der Reifen unterscheidet sich von Marke zu Marke, da es hier keine einheitlichen Größen gibt.
Die gängigsten Größen liegen zwischen 1,40 und 2,60, womit man für jedes Terrain gut gerüstet ist.
Was bitte ist ETRTO??
Außerdem kann euch eine weitere Angabe, die ETRTO, (European Tyre and Rim Technical Organisation) die auf euren Reifen angegeben ist, weiterhelfen. Diese Angabe ist überprüft und genormt und wird in Millimeter angegeben: 50-559 50 entspricht 50 mm Breite am Profil, 559 entspricht 559 mm Durchmesser.
KARKASSE
Sie besteht aus mehr oder weniger dicken, geflochtenen Naylon- oder Baumwollfäden. Manche sind dick und steif, andere dünner, enger geflochten, weicher und auch teurer.Mountainbikes haben überwiegend weiche Karkassen, wodurch der Reifen leichter verformbar ist. Dadurch ist man flexibler und man fährt entspannter, da Erschütterungen leichter abgefangen werden.
Das Maß für den Weichheitsgrad des Reifens ist die die Anzahl der TPIs (eng.: Threads per Inch), die die Anzahl der Fäden pro Zoll angibt (ein Zoll = 2,5 cm). Karkassen mit mehr als 100 TPI sind sehr weich und gelten als sehr hochwertige Reifen.
DIE LAUFFLÄCHE UND DER WULST
Die Lauffläche, die die Karkasse überzieht, besteht aus einer Gummimischung und anderen chemischen Inhaltsstoffen (wie Silica), die die Dichte, denn Rollwiderstand, die Haftung von Schlamm, den Verschleiß und das Aussehen beeinflussen.Inzwischen haben die Laufflächen verschiedene Zonen, die sich im Härtegrad unterscheiden. Zum Beispiel kann die Fläche, die direkt mit dem Boden in Berührung kommt und die Seitenflächen (Bi-density, triple compound…) Unterschiede aufweisen, was den Grip und die Performance verbessert.
Der Wulst: Die beiden Stränge, die den Reifen an der Felge fixieren.
Steife Wulstkerne sind aus Stahldraht gefertigt.Sie kommen bei Reifen aus dem mittleren Preissegment (schwerer) zum Einsatz oder bei Reifen, die bei geringem Reifendruck extrem fest an der Felge fixiert sein müssen, wie beispielsweise Trial-Reifen oder Downhill-Reifen.
Weiche Wulstkerne (Faltreifen) aus Aramid oder Para-Aramid, wie zum Beispiel der Kevlar, sind in den hochwertigsten Reifen verbaut. Sie sind erheblich leichter und bieten den Vorteil, dass sie leichter zu montieren und - da faltbar - außerdem leichter zu verstauen sind.
Die Wulstkerne der Marken Tubeless und Tubeless Ready sind genau an die Felgen abgestimmt, sodass Reifen und Felge zusammen eine optimale Dichtheit haben.
Reifentechnologie
Alle großen Marken bieten immer neue Technologien an, um dem technischen Fortschritt Rechnung zu tragen.
Es gibt immer neue Innovationen, was es manchmal schwierig macht, den Überblick zu behalten.
Wir haben die verschiedenen Technologien der großen Marken wie Maxxis, Michelin oder Hutchinson für dich zusammengetragen, damit du die optimale Wahl treffen kannst.
DER DRUCK
Der Luftdruck in einem Mountainbike Reifen beeinflusst seine dynamischen Eigenschaften. Reifen mit einem kleinen Querschnitt müssen einen höheren Luftdruck haben, als Reifen mit einem großen Querschnitt, um zu vermeiden, dass es durch Einklemmen des Reifens zu Reifenpannen kommt. Man sollte auch im Kopf haben, dass man mit einem höheren Luftdruck weniger Grip hat, unbeweglicher ist und Unebenheiten schlechter ausgeglichen werden, da der Fokus auf ebenen Strecken liegt.
Wenn man umgekehrt den Luftdruck verringert, rollt man entspannter und hat mehr Haftung, da die Berührungsfläche mit dem Boden größer ist. Jedoch bringt die größere Fläche auch mehr Reibung mit sich, wodurch man weniger schnell vom Fleck kommt.
Du kannst verschiedene Hilfsmittel zum Aufpumpen nehmen: Fußpumpe, Handpumpe oder CO2-Patrone...
DIE STOLLEN
Der Hinterreifen ist dafür da, dass du schnell vom Fleck kommst. Dafür sind an seiner Lauffläche aggressive Stollen angebracht. Diese sind in der Regel senkrecht zur Fahrtrichtung ausgerichtet, um sich in den Boden zu graben (Es gibt verschiedene Stollenforme: pflastersteinförmig, rund oder quadratisch). Wenn du auf trockenem Boden unterwegs bist und es vor allem um Geschwindigkeit geht, sind die Stollen kleiner.
Das Vorderrat steuert: Von Ihm hängt ab, ob du sicher und mit ausreichend Grip in die Kurve gehen kannst. Aus diesem Grund ist die Bestollung aggressiver gestaltet, die Stollen ähneln Pfeilen und es sind mehr Stollen an den Seitenflächen des Reifens angebracht (Diese kommen zur Geltung, wenn du in die Kurve gehst).
Die Reifenwahl hängt vom Verwendungszweck ab:
Enduro - All moutain
Querschnitt bei ca. 2,35", aggressive Seitenstollen, jedoch eher rundliches Profil für mehr Geschwindigkeit.Downhill
Reifen mit großem Querschnitt und aggressive, sehr feste seitlichen Stollen für den perfekten Grip in der Kurve und mit sehr soliden Mittelblöcken, die bei heftigen Bremsen nicht so leicht nachgeben.XC - Cross Country
XC Racing: Feine, niedrige Stollen, mittelgroßer Querschnitt, reduzierte Karkasse für wenig Gewicht und maximale Leistung. Nur für ebenen und trockenen Untergrund. Von 1,9“ bis 2,15“.XC Country: Breitere Reifen, die Erschütterungen besser auffangen. Zwei bis drei Mal dickerer Gummi mit großen Seitennoppen für den optimalen Grip.
Schlammreifen
Querschnitt zwischen 2,0“ und 2,2“, Noppen mit mittlerem Abstand zueinander für einen optimalen Grip bei allen Bedingungen.TUBELESS REIFEN FÜRS MOUTAINBIKE
Nachdem sich die Reifentechnologie von Tubeless im Motorsport etabliert hat, hat sie auch im Mountainbiken Einzug gehalten. Hutchinson und Michelin haben mit Mavic zusammengearbeitet, um das System 1998-1999 in Umlauf zu bringen. Der Tubeless ist ein Reifen, der ohne Schlauch auskommt.
Der Reifen hat spezielle Reifenkerne, deren Wülste in die Felgenschultern eingeklipst werden. So bilden Reifenmantel und Felge eine perfekt abgedichtete Einheit.
Die Felge muss aber vollkommen dicht sein. Manche Felgen sind extra für Tubeless Reifen konzipiert, andere kann man zu Tubeless umbauen.
Mit dem Tubeless ist es weniger wahrscheinlich, dass der Schlauch zwischen Felge und Hindernis eingeklemmt wird. Dadurch verringert sich das Risiko für Reifenpannen, und man kann mit niedrigerem Reifendruck fahren.
In der Folge wurden auch die leichten Tubeless Ready entwickelt. Diese haben die Wulstkerne der Tubeless-Reifen, die über die Felgen geklipst werden. Jedoch braucht man zusätzlich eine Flüssigkeit, um die Karkasse abzudichten, die wiederum leichter gebaut ist und den Tubetype-Karkassen (mit Schlauch) ähnelt.
Zusammengefasst:
- Tubetype : mit Fahrradschlauch
- TL Ready oder Tubeless Ready : Tubeless-Reifen mit Abdichtungsflüssigkeit.
- Tubeless: Tubeless-Reifen (ohne Schlauch)
DER PROFITIPP: UNSERE LIEBSTEN MOUNTAINBIKE-REIFEN
Vielseitige Reifen, auf die man sich verlassen kann:
Das Reifenprofil bietet Dynamik und Leistung. Je nachdem, welchen Gummi und welche Noppenart du wählst, wird der Reifen pannensicherer oder leichter.
Die perfekten Schlammreifen
BESONDERHEIT VON E-BIKE REIFEN
Nach dem Beginn des E-Bike-Booms haben die Hersteller die Technik auch für E-Bikes angepasst. Besonders Schwalbe und Hutchinson sind hier Vorreiter. Es sind bei E-Bikes größere Schnittflächen und ein widerstandsfähigerer Gummi nötig, da E-Bikes schneller unterwegs sind und weniger flexibel sind.
Wichtig:
- Wenn die Maximalgeschwindigkeit des E-Bikes unter 25 km/h liegt, gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, welche Reifen man wählen soll. Für Räder mit Elektroantrieb empfiehlt es sich, E-Bike-Reifen zu wählen (E-Bike-ready), (dits E-Bike Ready), die speziell an diese angepasst sind.
- Wenn man schneller als 25 km/h unterwegs ist, müssen die Reifen für E-Bikes zugelassen sein und der ECE R75-Norm entsprechen.