Das brauchst du fürs Bikepacking
Wer sich in ein Bikepacking-Abenteuer stürzt, kommt um die Gepäck-Frage nicht umhin, damit die Reise ein voller Erfolg wird. Das Ziel ist ganz klar, so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen, um nicht unnötig Ballast schleppen zu müssen und das Rad leicht steuern zu können. Wir haben eine ultimative Bikepacking-Checkliste zusammengestellt, damit du in vollem Ausmaß von deiner Radtour profitieren kannst und dir nicht unnötig den Kopf mit der Planung zerbrechen musst.
Welches Fahrrad und welche Reifen fürs Bikepacking wählen?
Gravel oder MTB?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister des Bikepackings. Einige sprechen sich für das Mountainbike aus, die anderen befürworten das Gravel Bike. Die Wahrheit: es kommt darauf an. Nämlich aufs Terrain, das man befahren will. Für sehr schroffes Gelände empfiehlt sich ein MTB. Halte bei der Wahl des Mountainbikes das Gewicht im Auge. Ein Hardtail-MTB eignet sich besser für Bikepacking als andere MTB-Typen.
Immer häufiger wird allerdings das Gravel Bike fürs Bikepacking herangezogen. Dessen Vielseitigkeit erlaubt es, auf jedem Gelände unterwegs zu sein und alle Arten von Wegen zu befahren. Es eignet sich hervorragend für lange Strecken mit einer Mischung aus Straßen und Wegen.
Egal, für welches Fahrrad du dich entscheidest, vergiss nicht, einen Ersatz-Schlauch mitzunehmen oder ein Tubeless Reparatur-Set. Ansonsten siehst du dich eventuell gezwungen, lange Strecken zwischen Wald und Wiese zu Fuß zurückzulegen.
Die Reifen
Vor der Wahl der Reifen ist es ratsam, die Streckenplanung genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer sich auf eine Bergtour oder Alpentrails begibt, tut sicher gut daran, breitere Reifen mit gutem Profil zu wählen. Für sehr ruppiges Gelände empfehlen sich Mountainbike-Reifen.
Ist die Beschaffenheit der Route allerdings sehr unterschiedlich, ist man bei Gravel -Reifen gut beraten, denn diese sind sehr vielseitig. Kleinere Hügellandschaften, Wiesen und asphaltierte Straßen lassen sich damit gut befahren. Diese Reifen eignen sich gut für die beliebten Radwege entlang der Donau oder des Rheins.
Mehr Infos zur Wahl der richtigen Gravel Reifen findest du hier.
Bikepacking Fahrradtaschen
Die Wahl der Fahrradtaschen ist ebenfalls ein ausschlagendes Kriterium für eine gelungene Bikepacking-Tour. Bevor du losfährst, solltest du dir darüber Gedanken machen, wie viel Gepäck du mitnehmen möchtest und wie viel Stauraum du dafür benötigst. Wenn du zum Beispiel ein Zelt mitnehmen willst, muss die Fahrradtasche größer ausfallen und mit guten Befestigungsriemen ausgestattet sein. Es werden mehrere Versionen von Fahrradtaschen auf dem Markt angeboten, die wir dir anbei präsentieren werden.
Zwei Parameter sind bei der Wahl allerdings in jeder Hinsicht entscheidend:
- Die Wasserdichtheit
- Die Stabilität
Lenkertaschen
Beim Bikepacking wird häufig empfohlen, das Gewicht mehr auf den vorderen Bereich des Fahrrads zu verlagern. Eine Lenkertasche wird so unter dem Lenker platziert und bietet je nach Ausführung zwischen 5L und 15L Fassungsvermögen. Ein Zelt kann somit wunderbar transportiert werden.
Rahmentasche
Eine Rahmentasche ist für den Fahrer besser erreichbar als zum Beispiel eine Lenkertasche oder eine Satteltasche. Man kann so ohne Probleme jederzeit zum Reparatur-Set greifen oder sich gelegentlich einen Snack aus der Tasche fischen. Rahmentaschen gibt es in Ausführungen von 2L bis 14L. Die größeren Varianten nehmen so den ganzen Fahrradrahmen ein.
Satteltaschen
Satteltaschen sind häufig sehr voluminös und bieten bis zu 20L Platz. Du kannst jede Menge Ausrüstung darin verstauen, ohne dass die Tasche zu schwer wird. Sie eignet sich hervorragend für Ersatzkleidung und Hygieneprodukte. Je schwerer die Tasche ist, desto größer ist allerdings die Gefahr, dass sie wie ein Pendel wirkt.
Welche Kleidung fürs Bikepacking?
Bibshort
Eine geeignete Radlerhose oder Bibshort ist Gold wert, vor allem je länger die Reise dauert. Dadurch wird Schmerzen vorgebeugt, die durch die lange Zeit im Sattel oder Reibungen auftreten können. Bibshorts gibt es in lang und kurz, mit Hosenträgern und ohne. Egal, für welches Modell du dich entscheidest, wichtig ist, dass du eine Bibshort bei dir hast.
Oberbekleidung
Wer die Kleidung für eine Reise zurechtlegt, kommt um den Wetterbericht nicht herum. Dieser legt letztendlich fest, welches Oberteil du auf deiner Tour tragen wirst.
Das Trikot oder die erste Schicht sollte atmungsaktiv sein und zu einer guten Wärmeregulation beitragen, wie es zum Beispiel Merinowolle tut. Natürlich kannst du je nach Bedingungen auch Funktionsunterwäsche tragen. Denk auch daran, dass es am Abend immer etwas kühler wird.
Vor dem Bikepacking muss jedes Kleidungsstück um seinen Platz in der Fahrradtasche zittern. Und das zurecht. Jeder muss sein eigenes Maß an Kleidung finden, die er mitnehmen möchte und natürlich auch die Größe und das Gewicht seiner Tasche im Auge behalten.
Handschuhe
Auch wenn du nicht im tiefsten Winter losziehst, sind Handschuhe ein unerlässlicher Bestandteil deiner Bikepacking-Ausrüstung. Nach einem ganzen Tag mit den Händen am Lenker entstehen eventuell Blasen und Schwielen und das schmerzt. Ein Paar Handschuhe schützt deine Hände vor Reibungen und auch bei Stößen oder gegebenenfalls Stürzen.
Schuhe
Schuhe für Klickpedale oder Plattformpedale – das ist hier die Frage. Die Antwort fällt je nach Ziel aus, das du verfolgst. Willst du bei deiner Reise auch Aktivitäten machen, die dich gelegentlich vom Sattel runterholen, dann wählst du lieber Fahrradschuhe für Plattformpedale. So kannst du Schlösser besichtigen, Weingute oder anderen Aktivitäten ohne Probleme nachgehen. Auch Schuhe für Klickpedale mit Stollen vom Typ Cyclocross eignen sich mitunter.
Willst du hingegen Kilometer um Kilometer aneinanderreihen, dann wählst du Schuhe für Klickpedale. Für den Abend kannst du ein Paar Socken oder Sandalen einpacken. Socken nicht vergessen!
Bikepacking Zubehör
GPS und Telefon mit Ersatzakku oder Batterien
Bei einer Reise ist es natürlich wichtig, dass du (so gut es geht) immer weißt, wo du bist. Die Oldschool-Liebhaber schwören auf Nostalgie-Charakter und nehmen Straßenkarten zu Hilfe, während andere neue Technologien bevorzugen. Wenn du am liebsten dein Telefon für die Navigation zur Hand nimmst, solltest du einen externen Akku mitnehmen. Du kannst aber natürlich auch ein GPS-Gerät verwenden.
Wasserversorgung
Die Wasserversorgung kann eine der größten Herausforderungen auf der Reise darstellen. An einigen Stellen wirst du ohne Probleme Wasser finden, an anderen kann das schwieriger sein. Wenn du bei großer Hitze fährst, tritt die Frage der Wasserversorgung natürlich umso mehr in den Vordergrund.
Wie viele Flaschen mitnehmen? Mit welchem Volumen? Abhängig von deiner Gepäckausstattung (in der die Flaschen verstaut werden können) und der Neigung zur Flüssigkeitsaufnahme sind diese Fragen ausschlaggebend. Wasserflaschen sind in den Formaten 500ml und 1L verfügbar und können über Flaschenhalter am Rahmen, aber auch an der Gabel und am Sattel angebracht werden.
Nicht zu vergessen: Sicherheit!
Helm
Ein weiterer Punkt, den du nicht außer Acht lassen solltest: der Gravel Helm. Ein Helm ist unerlässlich, um dich bei Stürzen zu schützen. Wähle ein Modell, das atmungsaktiv und bequem ist. Ein guter Helm ist einer, den man vergisst, wenn man ihn trägt. Er muss leicht sein und das Schwitzen regulieren.
Beleuchtung
Zwei Kriterien spielen bei der Wahl der richtigen Beleuchtung die Hauptrolle: Die Akkuleistung und die Leuchtkraft. Beim Bikepacking findet man sich mitunter auf völlig unbeleuchteten Straßen und Wegen. Es lohnt sich daher, eine Leuchte zu wählen, die über mindestens 1000 Lumen Leuchtkraft. verfügt.
Fahrradschloss
Das Fahrradschloss zur Diebstahlsicherung ist der schwere und sperrige Gegenstand schlechthin, den man am liebsten zu Hause lassen würde, weil man nie weiß, wie man ihn am besten am Fahrrad verstaut. Mitnehmen lohnt sich allerdings in jedem Fall und im Grunde wissen wir, dass daheimlassen keine Alternative ist. Auf dem Markt gibt es mehrere Typen von Fahrradschlössern: Bügelschlösser, Kettenschlösser, Faltschlösser, Panzerkabel etc. Wenn du an abgelegenen Orten neben deinem treuen Fahrrad schläfst, ist es nicht nötig, ein allzu schweres Schloss mit dir herumzuschleppen.
Camping Zubehör wählen
Das richtige Camping-Zubehör ist je nach Wetterlage ein anderes. Im Sommer bei lauen Nächten und sternenklarem Himmel ist ein Zelt beispielsweise gar nicht nötig. Eine Schlafsack und eine warme Decke sind ausreichend. Wenn allerdings Regen ansteht, ist das Zelt nötig. Es gibt bereits ultra-leichte und kompakte Modelle, die ausreichend Schutz und Unterschlupf geben, gleichzeitig aber nicht zu schwer sind.
Für die Hygiene-Artikel beschränkt man sich auf die Basics: Zahnbürste, Handtücher, Seife etc.
Wer Fan von Freiluft-Küche ist, sollte sich mit Camping-Kocher und Küchen-Zubehör ausstatten. Achtung: Geschirr, Töpfe und Besteck nicht vergessen. Kleiner Tipp am Rande: nach einer Radtour schmeckt aber auch die lokale Küche besonders lecker und einen regional typischen Gaumenschmaus solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.
Zusammenfassung
Generell gilt: Je mehr Platz du hast, desto mehr unnötiges Zeug kannst du mitnehmen. Beim Bikepacking ist „zu viel Platz“ ein sehr seltenes Problem. Du solltest dir wirklich Gedanken machen, was du tatsächlich benötigst und diese Ausrüstung mit Blick auf den Wetterbericht, deine Route und deine Bedürfnisse planen. Die Optimierung des Gewichts und des Stauraums ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Reise.
Jeder muss nach seinen Vorlieben festlegen, was und wie viel er mitnehmen will. Regen und Hitze werden bei der Wahl mitmischen.