Mit dem Lastenrad unterwegs
Das Lastenrad oder neumodern « Cargo Bike » kommt ursprünglich aus den Niederlanden und eignet sich prima zum Transport von Lasten, Einkäufen, Kindern oder Hunden. Beim Lastenrad handelt es sich um ein normales Fahrrad mit stabilen Trägern, wodurch der Transport von schweren Dingen, Haustieren oder eben auch Kleinkindern mit dem Fahrrad möglich gemacht wird. Das Lastenfahrrad stellt dabei eine Alternative zum Anhänger dar, bei dem man Kind, Haustier und Einkauf nicht immer im Blick hat.
Das Lastenrad ist nachhaltig, praktisch und ein sehr schnelles Verkehrsmittel in der Stadt. Besonders das E-Lastenrad ersetzt häufig das Auto und ist somit die perfekte umweltfreundliche Alternative.
Besonderheiten und Zusatz-Ausrüstung fürs Lastenrad
Beim klassischen Lastenrad ist das kleine Vorderrad oft weit vom Fahrer entfernt, die Lenkbewegung wird daher über ein Gestänge nach vorne geleitet. Neue Lastenräder sollten im Hinblick auf den Einsatz in der Stadt sehr wendig und dynamisch sein. Dies wird durch eine Länge unter 2 Metern erreicht. Häufig sind Cargo Bikes aber bedeutend länger, in etwa 2,5m und wiegen je nach Größe und Modell zwischen 30 und 60 kg.
Da sich das Cargo Bike immer größerer Beliebtheit erfreut und sich sein Einsatz ständig ausdehnt, gibt es mittlerweile diverse Zusatz-Ausstattungen für Lastenräder. So ist es möglich, je nach Gebrauch und zu befördernder Last Maxi-Cosi-Adapter, Zusatzsitzbänke, Sonnenschutz, ein Insektennetz, Garagenabdeckung, Taschensets, Gepäckträger und Regenverdecke anzubringen.
Das Lastenrad wird dank dieses Zusatz-Zubehörs immer mehr zur Konkurrenz des herkömmlichen Kinderanhängers. Das Cargo bietet nämlich bis zu vier Kleinkindern Platz und man kann damit eine Last von bis zu 200kg befördern. Die Kinder sitzen dabei vorne, sodass sie im Blickfeld des Erwachsenen liegen. Trotzdem sollten sie immer angeschnallt werden und einen Helm tragen.
Lastenrad-Typen
Je nach Anzahl der Räder und Ausführung des jeweiligen Modells, lassen sich verschiedene Typen von Cargo Bikes festmachen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zweirädrigen, also einspurigen Cargos und dreirädrigen Lastenrädern. Die zweirädrigen werden dann hinsichtlich ihrer Ausführung nochmals in die Typen Long John und Long Tail unterteilt.
1. Zweirädrige Lastenräder
Bei den zweirädrigen Cargos sind die Räder wie bei einem herkömmlichen Fahrrad horizontal auf einer Linie angeordnet. Fährt man damit durch Regen oder Schlamm, zeichnet sich am Boden eine Linie als Spur ab, weshalb diese Cargos auch „einspurige Lastenräder“ genannt werden. Die schmale Bauart begünstigt ein dynamisches Fahrgefühl und das Fahrrad ist sehr wendig. Dadurch kippen sie allerdings auch leichter als dreirädrige Lastenräder und bieten insgesamt weniger Ladefläche. Dennoch können mit zweirädrigen Cargo Bikes zwei Kinder ohne Probleme befördert werden. Je nach Bauart wird zwischen zwei Typen unterschieden:
Long John:
Beim Long John Lastenrad ist die Ladefläche vorne. Es handelt sich um ein eher sportliches Fahrrad, das leicht zu fahren ist und womit bis zu 150 kg befördert werden können. Der Long John bietet sich hervorragend für den Kindertransport an. Es macht Spaß und die Kleinen bleiben im Blickfeld.
Long Tail
Das Long Tail Lastenrad wird auch „Backpacker“ genannt, weil die Ladefläche hinten zu finden ist, wie bei einem klassischen Rad. Es wird vor allem zum Transport von Lasten und Gegenständen eingesetzt oder für Familienausflüge in ländlicheren Gegenden. Oftmals ist auch vorne noch eine zusätzliche Ablagefläche angebracht.
2. Dreirädrige Lastenräder
Diese Cargo Bikes sind auch unter dem Namen „Trikes“ bekannt. Sie weisen vorne zwei Räder auf und hinten eines. Dadurch sind sie sehr stabil und kippen weniger leicht. Die Ladeflächen sind in der Regel vorne anzutreffen, um die Balance zu halten. Für den Transport von schweren Lasten findet man vorne oft große Boxen, aber auch Kinder lassen sich damit einfach und sicher transportieren. Um ein möglichst authentisches Fahrgefühl zu erzeugen, das dem eines Zweirads möglichst nahekommt, ist bei vielen Modellen vorne eine schwenkbare Achse verbaut. Trotzdem sollte man vor dem Transport etwas üben und sich an das neue Fahrgefühl gewöhnen. Insgesamt ist man auch eher in geringem Tempo unterwegs.
3. Postrad
Streng genommen handelt es sich dabei um eine dritte Kategorie und eine Art Sonderversion des Lastenrads. Beim Postrad finden wir einen tiefen Einstieg vor. Die Ladefläche bietet Platz für Einkäufe und mittelgroße Gegenstände und ist vor dem Lenker platziert. Sie ist außerdem direkt mit dem Rahmen verbunden, was zu einer sehr hohen Stabilität führt. Üblicherweise ist das Vorderrad etwas kleiner als das Hinterrad. Somit ist der Schwerpunkt niedrig und die Sicht des Fahrers wird durch die Lasten im Blickfeld nicht gestört. In der Regel hat das Postfahrrad hinten auch noch einen zusätzlichen Gepäckträger.
E-Lastenräder
Wer schwere Lasten transportiert, muss auch ordentlich strampeln. Aus diesem Grunde sind E-Lastenräder immer beliebter und auch sinnvoll. Dies gilt vor allem dann, wenn die Wege Steigungen beinhalten, sehr schwere Lasten befördert werden müssen oder die Kinder auch schon etwas größer sind.
Alle verschiedenen Ausführungen von Lastenrädern gibt es auch in elektrischer Version. Das E-Lastenrad ist zudem das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt und kann das Auto ersetzen. Grundsätzlich gilt dann: Akku nicht am E-Bike lassen.
Lastenrad anschaffen: Vor- und Nachteile
Zugegeben – ein Lastenrad ist eine kleine Investition. Üblicherweise liegt der Preis für ein neues Cargo Bike bei 2000-5000 Euro. Das Abstellen in der Stadt kann außerdem oft eine kleine Herausforderung darstellen, vor allem, wenn die eigene Stadt noch nicht so sehr an Lastenräder gewöhnt ist und noch keine zusätzlichen Parkmöglichkeiten dafür geschaffen hat. Wer einen Parkplatz gefunden hat, sollte daran denken, das Rad auch gut abzusperren!
Wer sich ein Lastenrad zulegt, sollte außerdem das Fahren neu üben. Da man das Vorderrad nicht sieht, gerät man eventuell unfreiwillig ins Wanken oder bewegt sich in Slalomlinien vorwärts. Hektische Bewegungen sind auf einem Cargo ebenfalls gefährlicher als auf einem normalen Fahrrad, daher gilt: immer schön vorausschauend fahren!
Andererseits ist für das E-Lastenrad oder das herkömmliche Cargo Bike keine Sonderzulassung notwendig. Das Befahren auf Radwegen ist ohne Einschränkungen möglich und erlaubt.
Zudem bietet es eine sinnvolle und umweltfreundliche Alternative zum Auto und häufig kommt man damit sogar schneller von A nach B.
Das Lastenfahrrad garantiert Spaß für die ganze Familie. Vor allem Kinder genießen die Ausflüge auf dem Cargo und sind sicher unterwegs.
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